Sie folgten einem Temperament
„Vielleicht einem Temperament gehorchend oder angelockt von der Volkstümlichkeit dieser Sportart“ – so wurde es in einer Mitteilung an die Stadtverantwortlichen formuliert – wird am 14. April 1919 im Casino der „Steyrer Sportclub“ Vorwärts gegründet. Auf den Tag genau 100 Jahre später dürfen die Fans und Freunde beim Heimspiel gegen Wacker Innsbruck II den runden Geburtstag des Vereins feiern.

Der Matinee (Spielbeginn 10.30 Uhr) am Palmsonntag folgt ein Frühschoppen auf dem Parkplatzgelände. Bei dieser Gelegenheit wird auch die Jahrhundertelf des Vereins präsentiert, die derzeit von Vereinsmitgliedern und Fans gewählt wird. 100 Spieler aus allen Epochen stehen dabei zur Wahl, darunter sind klingende Namen wie Daniel Madlener, Oleg Blochin, Kurt Hochedlinger, Radan Lukic, Franz Staudenmayr oder Ladislav Petras aus der jüngeren Vergangenheit, aber auch Legenden wie Rudolf Stritich oder Hans Eigenstiller.
Der SK Vorwärts hielt sich zur Gründungszeit der österreichischen Staatsliga im Jahr 1949 zwei Jahre lang in der obersten Liga. Die Fans mussten 38 Jahre lang warten, bevor im Jahr 1988 erneut ein Aufstieg in die höchste Liga gelang. Insgesamt acht Saisonen konnte man sich in der höchsten Liga halten, ehe ein beispielloser Absturz begann. Im Jahr 2000 wurde dem Verein in der Winterpause die Lizenz entzogen, der Spielbetrieb der Kampfmannschaft wurde eingestellt.

Im legendären Stadion in der Volksstraße – einst ein Hexenkessel – herrschte eineinhalb Jahre lang gespenstische Ruhe. Der Wiederbeginn in der untersten Spielklasse des Landes im Jahr 2001 gelang dank des Engagements von Wilhelm Hauser, Christian Köck und Fritz Gergelyfi. Die Fans bewiesen, dass die „Liebe keine Liga kennt“ und sorgten für österreichweite Zuschauerrekorde bei Unterhausspielen. Bis zu 7.000 Zuschauer wurden zu den Entscheidungsspielen angelockt.
Der SK Vorwärts hat sich in einem wahren Fußballmärchen seit dem Wiederbeginn von der achthöchsten Spielklasse in die 2. Bundesliga des Landes hochgearbeitet. Dort kämpft man derzeit tapfer um den Klassenerhalt – auch am 100. Geburtstag.