Christoph Jungwirth präsentiert seine Tipps für den Advent
Weihnachtszeit ist eine gute Gelegenheit zu beichten – und ehrlich gesagt, wenn ich reise, liebe ich auch die kitschigen Destinationen: die Grottenbahn in Linz, das Riesenrad in Wien, den Gaudi Park in Barcelona oder das Weihnachtsmanndorf im nordfinnischen Rovaniemi. Erfreulicherweise bietet das winterliche Steyr viel weihnachtlichen Kitsch (zugegeben, manche würden Tradition sagen).

Erlebnisbahn im Weihnachtsmuseum © Ralf Hochhauser
Mein Liebling ist die Christkindlwelt im Weihnachtsmuseum am Michaelerplatz (23. November bis 6. Jänner, täglich von 10 bis 17 Uhr). Besonders mag ich die Fahrt mit der Erlebnisbahn über drei Etagen bis in die Engerlwerkstatt – übrigens technisch gesehen dieselbe Bauart wie eine Geisterbahn, aber weniger zum Fürchten.
Fast ebenso aufregend ist die mechanische Krippe von Karl Klauda (1855 – 1939) im Pfarramt Christkindl. Eine obskure Mechanik mit Fahrradketten und Zahnrädern bewegt mehr als 150 geschnitzte Figuren durch eine vorgeblich biblische Landschaft, die teilweise in Steyr angesiedelt ist (zur Weihnachtszeit täglich geöffnet). Der Weg dorthin ließe sich auch mit der Steyrtal Museumsbahn (hoher Kitsch- oder Romantikfaktor, je nachdem, wie man gestimmt ist) bewältigen. Abfahrt beim Steyrer Lokalbahnhof bis zur Station Unterhimmel-Christkindl und von dort bergan zu Wallfahrtskirche
Fahrpläne unter: www.steyrtalbahn.at
Abschließen würde ich die Weihnachtstour beim Steyrer Kripperl im Innerberger Stadl. Eines der letzten noch bespielten Stabpuppen-Theater im deutschen Sprachraum – der Lichtlanzünder ist wohl allen Steyrer Kindern und kindgebliebenen Erwachsenen ein Begriff.
Christoph Jungwirth lebt in Garsten und ist Geschäftsführer des BFI OÖ.
In seiner Kolumne erzählt er uns von seinen Kulturtipps der aktuellen Saison.