Kulturtipps von Christoph Jungwirth
Sehr früh am Morgen aufstehen, ins Ennstal fahren und den ganzen Tag im Wald unterwegs sein: Das mag ich manchmal, so ganz sind solche Wandertage trotzdem nicht mein Geschmack.
In den letzten zwei Jahren entdeckte ich Wandern für Müßiggänger*innen. Ein solcher Tag entspricht mir: ausführliches Frühstück, ein zweiter Kaffee und Tratschen am Stadtplatz, dann eine mehrstündige Runde. Da gibt es großartige Möglichkeiten, wenn man die Innenstadt als Ausgangspunkt nimmt.

Ausgangspunkt für Spaziergänge und Wanderungen ist oft die Steyrer Innenstadt © Hannes Ecker
Der Klassiker: Über Bahnhof und Ennsleite den Porscheberg hinauf nach Erdsegen und weiter zum Damberg. Auf dem Höhenrücken zum Windloch, hinunter zum Gasthaus Eckhard und entlang der Enns retour.
Die Wallfahrt: Vorbei am Schloss zum Steyrtalbahnhof, sodann nach Christkindl und quer über die Felder nach Garsten. Dort durch den Kirchhof an die Enns und am Ufer retour zum Stadtplatz.

Von der Innenstadt geht es direkt in den Wehrgraben © Hannes Ecker
Das Unbekannte: Durch den Wehrgraben nach Unterhimmel und Rosenegg. Weiter geht es über Tinsting und Schwamming in den Saaßer Forst (obwohl direkt vor der Stadt den meisten unbekannt und daher ein Garant für viel Ruhe). Über Christkindl zurück in die Innenstadt.
Ich scheine nicht der Einzige zu sein, der das so mag. Bereits 1905 wurde an der Sparkasse Steyr eine „Orientierungs- und Distanzkarte“ des Alpenvereins angebracht. Diese und auch andere Wanderungen vom Stadtplatz weg waren ausgeschildert. Schon damals galt für Genießer*innen: zuerst in das damalige Cafe Landsiedl und dann eine entspannte Nachmittagswanderung.
Christoph Jungwirth lebt in Garsten und ist Geschäftsführer des BFI OÖ.
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