Ältestes Arbeiter*innenbad Europas
Der Steyrer Industrielle Josef Werndl, der wegen der vor kurzem zu Ende gegangenen OÖ Landesausstellung wieder in aller Munde ist, ließ vor 147 Jahren die „Josef Werndl’sche Schwimm- & Badeanstalt“ für die Arbeiter*innen der Steyr-Werke in der Wehrgrabengasse 61 bauen. Sie war ursprünglich sowohl dem Schwimm- als auch dem Eislaufsport gewidmet. 1950 eröffnete die Steyr-Daimler-Puch AG das Bad unter dem heutigen Namen „Schwimmschule“ neu.

Die Schwimmschule lädt die Steyrer*innen seit fast 150 Jahren zu einer kühlen Erfrischung ein. Foto: © Hannes Ecker
1999 stand sie kurz vor ihrem Aus. Der Steyrer Altbürgermeister Hermann Leithenmayr verhinderte das glücklicherweise. Er gründete 2001 den Verein „Freunde der Schwimmschule“, wurde dessen erster Obmann und kaufte Frank Stronach die defizitäre Schwimmschule um einen symbolischen Schilling ab. Ab 2003 wurde das Freibad renoviert und umgebaut. „Das große Sportbecken und das Buffet bildeten in den Jahren 2012 und 2013 die letzte Sanierungsetappe. Insgesamt blieb das historische Ambiente erhalten. Das Eingangsgebäude sowie der originalgetreu renovierte Kabinentrakt wurden unter Denkmalschutz gestellt“, erzählt Vereinsobmann Gerhard Bremm. Heute hat sein Verein 590 Mitglieder, die sich engagiert für den Erhalt des Bads einsetzen.