Arbeit ist unsichtbar
Digitalisierung, Flexibilisierung und Individualisierung prägen die Diskussion über die Zukunft unserer Arbeitswelt. Mehr noch, greifen die damit einhergehenden Konzepte tief in unser Alltagsleben ein und definieren unser sozialen Beziehungen, unser Verständnis von Erfolg und unsere Freizeitgestaltung mit. Wenn an Arbeit gedacht wird, dann vor allem an Fabriken, Büros, Maschinen, Werkzeuge, Manager, Computer, Energie, Rohstoffe und an Menschen, die ihre Arbeit tun.
Das alles ist sichtbar. Aber wie und warum und mit welchen Gefühlen die Menschen ihre Arbeit tun, was sie fordert und überfordert, was Arbeit gibt und wozu sie zwingt, das bleibt oft unsichtbar. Mit der Ausstellung ARBEIT IST UNSICHTBAR möchten wir einen kritischen Blick auf die gegenwertigen Entwicklungen werfen, aufklären und zur Diskussion über unsere Zukunft anregen.
Die Ausstellung vermittelt jedoch nicht nur Gegenwart, sondern erzählt, wie sich Arbeitswelt in den letzten 150 Jahren verändert hat und wie Menschen auf diese Veränderungen reagiert haben. Der Blick zurück soll helfen, Strategien für die Zukunft zu entwickeln, der Blick in die Zukunft soll helfen, Grenzen zu erkennen.
Gezeigt werden Geschichten über Eigensinn, Widerstand, Kooperation und Motivation, über Zusammenhalt, Identität und Stolz, aber auch über Stress, Angst, Überforderung und Ohnmacht. All das ist das Wesentliche der Arbeit und wird mit Ausstellung ARBEIT IST UNSICHTBAR sichtbar gemacht.

Museum Arbeitswelt @ MAW
Es erwarten Sie Audio-Installationen über „Arbeit und Gefühl“, ein Darkroom, in dem Sie Minenarbeitern aus dem Kongo begegnen, Ausstellungsräume, die den Kampf um Takt und Arbeitszeit, um Anerkennung, den Stolz der Arbeiter/innen auf ihr Können, aber auch die Globalisierung zwischen 1850 und heute am Beispiel der Waffen- und Autoindustrie in Steyr zeigen.
Und der humanoide Roboter PEPPER, der die verschiedensten Aspekte der Arbeit der Zukunft erzählt und erstmals in einem Museum zum Einsatz kommen wird.
Ergänzend zur Ausstellung gibt es einen Reader, der im Picus-Verlag erscheint.
Kuration
Harald Welzer (wissenschaftliche Leitung)
Robert Misik (redaktionelle Leitung)
Mit Beiträgen von: Paul Mason, Saskia Sassen, Harald Welzer, Kathrin Röggla, Sighard Neckel, Verena Dürr, Christine Schörkhuber, Ulrich Brand, Helene Maimann, Wolfgang Maderthaner uva.